Donnerstag, 27. Juli 2017

Jeep Grand Cherokee Overland

Jeep Grand Cherokee Overland



Groß, luxuriös und voll geländetauglich, das sind die Attribute der "amerikanischen" Eminenz in diesem Segment. Gut proportioniert, harmonisch anzuschauen und mit hoher Bodenfreiheit steht er auf 20 Zoll Alufelgen.



Der markante Kühlergrill schafft einen hohen Wiedererkennungswert und geht auf das "Urmodel" ZJ zurück, welches 1993 auf der Detroit Motor Show vorgestellt wurde.



Die Offroad Qualitäten sind tadellos. Ein Vierradantrieb mit variabler Kraftverteilung, Untersetzung, elektronisch gesteuertem Sperrdifferenzial der Hinterachse und einer Luftfederung die bis zu 28cm Bodenfreiheit sicherstellt.   All das macht das Überleben im Gelände einfach, allerdings sollte man die ca. 2,5 Tonnen Leergewicht nicht unterschätzen, die beschleunigt und auch gebremst werden wollen. 

 

Der 3.0 V6 MultiJet Turbodiesel Antrieb ist im kalten Zustand eindeutig als Diesel zu identifizieren. Im mittleren Drehzahlbereich geräuschmassig jederzeit präsent und die Automatik schaltet mit einem spürbaren Rattern. Dies sind auch die einzigen Kritikpunkte hier, die Leistung mit 250 PS ist völlig ausreichend. Das Drehmoment von bis zu 570 Newtonmeter schiebt souverän an und kommt locker mit der maximal erlaubten Anhängelast von 3,5to klar. Der Verbrauch ist für die Fahrzeuggröße und das Gewicht sehr akzeptabel, um die 10 Liter / 100 km im gemischten Betrieb sind machbar ohne als Verkehrshindernis aufzufallen. 




Die Bedienung ist überwiegend logisch, wichtige Funktionen sind sowohl über Tasten als auch per Touchscreen/App bedienbar. Der Innenraum ist geschmackvoll dezent eingerichtet, allerdings wirkt der Kunststoff im unteren Bereich eher billig. Die Sitze sind gut (klimatisiert!) aber mit wenig Seitenhalt. Die vielfache Verstellbarkeit von Sitzen und Lenksäule stellen sicher dass  jeder seine passende Sitzposition finden. Das Sound System von Harman/Kardon mit seinen insgesamt 19 Lautsprechern ist fast über jede Kritik erhaben, nur das DAB hat Schwierigkeiten mit schwachen Sendern.







Die Rücklehne der Rücksitzbank lässt sich unterschiedlich steil einstellen. Mit einem Zug an Hebel  „faltet“ sich die komplette Bank zusammen und es entsteht eine ebene Ladefläche. Klever gemacht! Es entsteht so ein Ladevolumen von insgesamt 1554 Liter.





Die mechanische Fußfeststellbremse ist anachronistisch, hier wäre eine elektrische Feststellbremse einfacher und komfortabler. Der Schließschalter für die Heckklappe ist seitlich unten angebracht, man muss sich tief unter die Heckklappe bücken um ihn zu betätigen.  







Die Sicherheitsausstattung ist mit ABS, ESP, Traktionskontrolle, 7 Airbags, Kollisionswarnung mit Aufprallvermeidung und Spurhalteassistent auf der Höhe der Zeit. Auch das Panoramadach, der Einparkassistent und die hellen Xenon- Scheinwerfer sind komfortable Details die man gerne in Kauf nimmt!



Das Fahrwerk ist in der Grundabstimmung eher härter, bis ca. 80 km/h sind Querfugen gut zu spüren  und das Ganze wirkt hölzern. Über 80 km/h wird das das Fahrwerk geschmeidiger und der Abrollkomfort ist deutlich besser. Der Langstreckenkomfort ist gut, es reist sich sehr kommod in Grand Cherokee. Die Lenkung ist in der Mittellage indifferent, um eine gerade Linie zu fahren sind permanent kleine Korrekturen notwendig. Die Seitenneigung bei langgezogenen, schnell gefahrenen Kurven ist beträchtlich, dies ist aber sicherlich dem Fahrzeugkonzept geschuldet.  





€ 68.900,-- muss der geneigte Leser für einen „Overland“ anlegen. Dafür gibt es einen nicht weichgespülten SUV der auch in schwieriges Gelände kann, mit gutem  Langstreckenkomfort, viel Laderaum, luxuriösen Details, kleinen Schwächen und viel Individualität. Weiterhin ist der Grand Cherokee das  ideale Zugfahrzeug für Caravan, Sportanhänger oder Lastanhänger. Was will man mehr?