Fahrbericht
Jeep Renegade 75th Anniversary Edition
Zurzeit läuft es gut für Fiat Chrysler Automobiles (FCA). Umsatzwachstum im 1Q 2016 um 3%, Verdopplung des operativen Gewinns auf 1,23 Milliarden USD. Und jetzt die Kooperation mit Google zur Entwicklung eines autonom fahrenden Autos. Die Weichen des Konzerns mit einer langen Tradition scheinen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.
Mit dem “ungeschliffenen Diamant” feiert Jeep sein 75 jähriges Bestehen. Was macht den Unterschied? Edition Plakette, Designelement in Bronze rundum, herausnehmbares Schiebedach, aufgepeppte Innenausstattung.
Eigne Pakete (wie z.B. das Fahrassistenzpaket) sind serienmäßig, 18 Zoll Felgen gibt es dazu, das war’s im Wesentlichen. Aber es gibt auch Einschränkungen, so ist z.B. keine Lederausstattung oder Anhängerkupplung bestellbar.
Also los, mit dem Jeep zur Fotosession auf eine Wiese
gefahren. Der
erste Eindruck stimmt, man hat ein großzügiges Raumgefühl und die Übersichtlichkeit
ist gut. Der Feldweg zur Wiese stellt für den Renegade keine
Herausforderung dar, die Bodenfreiheit und der „Active Drive“ selektive Vierradantrieb
vertragen viel mehr Gelände als die meisten Fahrer sich je trauen werden.
Die Wiese ist „besetzt“ mit einem älteren Mann der mit
Golfschlägern und Übungsbällen Abschläge trainiert. Er kommt näher und betrachtet den
Renegade interessiert. „Schön was aus dem Willy’s Jeep von 1941 geworden ist“.
Recht hat er, etwas von der DNA lebt im aktuellen Model weiter, wie die
Geländegänigkeit als auch das eigenständige, funktionsorientierte Design. Hier
handelt es sich definitiv nicht um ein weichgespültes SUV.
Der 1.4 Liter MulitAir Motor mit 170 PS verrichtet seine
Arbeit unauffällig. Er tritt gut an, das Zusammenspiel mit der 9 Gang Automatik
funktioniert überwiegend ruck frei und die Gänge werden passend sortiert. Der Wunsch
nach manuellem Schalten kommt nicht auf. Der Verbrauch von 12,5 Liter auf
100/km bei normaler Fahrweise ist einfach zu hoch. Der Diesel kann das
vermutlich besser.
Das Fahrwerk ist komfortabel aber nicht zu weich, es gibt
genügend Rückmeldung. Die Lenkung vermittelt guten Kontakt zur Straße. Die Karosseriesteifigkeit
und Verarbeitungsqualität ist hoch, es sind keine Klapper- oder
Knistergeräusche auszumachen. Dafür gibt es aber Windgeräusche, die ab ca. 80
km/h an den Türen auf Höhe der Spiegel deutlich zu hören sind.
Die Ausstattung mit Assistenzsystemen ist ziemlich
vollständig. Der Spurhalteassistent macht seinen Job unauffällig und
harmonisch. Der aktive Einpark-Assistent ist von der sportlichen Sorte, kann
mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal so dynamisch eingeparkt habe.
Funktioniert nicht immer, einmal standen wir mittig, aber völlig parallel, auf
dem Fußgängerweg.
Das Schiebedach ist zweigeteilt und lässt sich auch
komplett entfernen. Die Demontage ist etwas umständlich und die Dachteile
müssen dann noch verpackt und verstaut werden. Die Windgeräusche bei offenem
Schiebedach sind erheblich, noch steigerungsfähig bei komplett entnommenen
Dachteilen. Eine Extra nur für den ausgesprochenen Frischluftfan.