Montag, 16. Mai 2016

Jeep Renegade 75th Anniversary Edition

Fahrbericht Jeep Renegade 75th Anniversary Edition


 
 
Zurzeit läuft es gut für Fiat Chrysler Automobiles (FCA). Umsatzwachstum im 1Q 2016 um 3%, Verdopplung des operativen Gewinns auf 1,23 Milliarden USD. Und jetzt die Kooperation mit Google zur Entwicklung eines autonom fahrenden Autos. Die Weichen des Konzerns mit einer langen Tradition scheinen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. 
 




 Mit dem “ungeschliffenen Diamant” feiert Jeep sein 75 jähriges Bestehen. Was macht den Unterschied? Edition Plakette, Designelement in Bronze rundum, herausnehmbares Schiebedach, aufgepeppte Innenausstattung.
Eigne Pakete (wie z.B. das Fahrassistenzpaket) sind serienmäßig, 18 Zoll Felgen gibt es dazu, das war’s im Wesentlichen. Aber es gibt auch Einschränkungen, so ist z.B. keine Lederausstattung oder Anhängerkupplung bestellbar.





 
 
 
Also los, mit dem Jeep zur Fotosession auf eine Wiese gefahren. Der erste Eindruck stimmt, man hat ein großzügiges Raumgefühl und die Übersichtlichkeit ist gut. Der Feldweg zur Wiese stellt für den Renegade keine Herausforderung dar, die Bodenfreiheit und der „Active Drive“ selektive Vierradantrieb vertragen viel mehr Gelände als die meisten Fahrer sich je trauen werden.
 
Die Wiese ist „besetzt“ mit einem älteren Mann der mit Golfschlägern und Übungsbällen Abschläge  trainiert. Er kommt näher und betrachtet den Renegade interessiert. „Schön was aus dem Willy’s Jeep von 1941 geworden ist“. Recht hat er, etwas von der DNA lebt im aktuellen Model weiter, wie die Geländegänigkeit als auch das eigenständige, funktionsorientierte Design. Hier handelt es sich definitiv nicht um ein weichgespültes SUV.
 
 
 
Der 1.4 Liter MulitAir Motor mit 170 PS verrichtet seine Arbeit unauffällig. Er tritt gut an, das Zusammenspiel mit der 9 Gang Automatik funktioniert überwiegend ruck frei und die Gänge werden passend sortiert. Der Wunsch nach manuellem Schalten kommt nicht auf. Der Verbrauch von 12,5 Liter auf 100/km bei normaler Fahrweise ist einfach zu hoch. Der Diesel kann das vermutlich besser.
 
Das Fahrwerk ist komfortabel aber nicht zu weich, es gibt genügend Rückmeldung. Die Lenkung vermittelt guten Kontakt zur Straße. Die Karosseriesteifigkeit und Verarbeitungsqualität ist hoch, es sind keine Klapper- oder Knistergeräusche auszumachen. Dafür gibt es aber Windgeräusche, die ab ca. 80 km/h an den Türen auf Höhe der Spiegel deutlich zu hören sind.
 
Die Ausstattung mit Assistenzsystemen ist ziemlich vollständig. Der Spurhalteassistent macht seinen Job unauffällig und harmonisch. Der aktive Einpark-Assistent ist von der sportlichen Sorte, kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal so dynamisch eingeparkt habe. Funktioniert nicht immer, einmal standen wir mittig, aber völlig parallel, auf dem Fußgängerweg.   
 Die Sitze sind bestenfalls Durchschnitt, es dauert bis eine einigermaßen passende Sitzposition gefunden ist. Die Sitzfläche ist zu weich und zu kurz.
 
Das Schiebedach ist zweigeteilt und lässt sich auch komplett entfernen. Die Demontage ist etwas umständlich und die Dachteile müssen dann noch verpackt und verstaut werden. Die Windgeräusche bei offenem Schiebedach sind erheblich, noch steigerungsfähig bei komplett entnommenen Dachteilen. Eine Extra nur für den ausgesprochenen Frischluftfan.
 
Zusammenfassung:
 

Alles richtig gemacht Renegade! Ein Fahrzeug für Individualisten, die nicht auf Komfort, Sicherheit und Alltagstauglichkeit verzichten möchten. Das Antriebskonzept verspricht Traktion im Winter und auch im Gelände.

 

+ Raumgefühl & Übersichtlichkeit

+ Eigenständiges Design, hoher Wiedererkennungsfaktor

+ Verarbeitung

+ Federungskomfort

+ Assistenzsysteme

- hoher Verbrauch

- mangelnde Smartphone Einbindung

- Sitzergonomie

 

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